(by Harold Pinter)

Der Einakter von Harold Pinter steht in der Tradition des "theatre of menace" (Theater der Bedrohung).

Das Stück selbst ist ein Monolog, in dem eine Frau an einer Bushaltestelle verzweifelt versucht, Kontakt aufzunehmen. (Es handelt sich um eine Bushaltestelle, wo der Bus nur bei "Bedarf", auf Bitten hält.)

Alle Wartenden in der Schlange sprechen nicht, was sie tun ist vom Autor nicht vorgegeben, es sei denn in der Anweisung "Pause" (11x).

Während die Frau sich von einer harmlosen Frage nach dem Ziel des Busses in Beleidigungen, Unterstellungen und Drohungen hineinsteigert, werden die stummen Wartenden zu einer Gruppe. Die Gruppe ihrerseits, die einzelnen Mitglieder, entladen ihre Ängste in einem gemeinsamen brutalen Anschlag gegen die neugewonnene Feindin. "Fear is the mother of violence" (Peter Gabriel)

Das Stück entstand ursprünglich im Kurs für Darstellendes Spiel am Robert-Koch-Gymnasium, Berlin-Kreuzberg, im Juni 1993.

Da die intensive Probenarbeit (auch Sonntagsproben) innerhalb des Kurssystems nicht möglich war (4. Semester, Abitur), blieben nur solche SchülerInnen, für die der Stoff und unsere Arbeit auch außerhalb der Schule wichtig war. Im Dezember 1993 wurde die Arbeit von der Arbeitsgemeinschaft aufgegriffen und fortgeführt, sie endet erst mit letzten Vorstellung dauert also weiter an.

Am Anfang war uns das Wichtigste ein Stück übers Schweigen zu machen und dieses unüberhörbar.

Die kritischste Situation in der Gruppe war die Besetzung der Frau, jeder mußte sich probierend hineinbegeben und Techniken finden, sich zu behaupten.

Bei dem zeitweiligen “Spiel”, Eine gegen Alle, mußten wir uns immer wieder klar machen, daß die Gemeinheiten der anderen “nur” der Figur galten, nicht der Privatperson. Bei “Request Stop” steht immer die Frage im Raum, wo wir als Privatpersonen aufhören und unsere Rollen anfangen.

 

 

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